Aloisius von Gonzaga (+1591)

Er war der Sohn des Markgrafen Ferdinand von Gonzaga in Castiglione-Stiviere in Norditalien. Weil Gefahr fŸr sein Leben bestand, musste ihm die Nottaufe gespendet werden; so wurde er gleichsam eher fŸr den Himmel als fŸr die Erde geboren. Die Taufgnade bewahrte er sich mit solcher Standhaftigkeit, dass man glauben konnte, er sei in der Gnade ganz und gar gefestigt und kšnne gar nicht sŸndigen. Beim ersten Erwachen der Vernunft weihte er sein Leben Gott, seinem Schšpfer und Herrn und fŸhrte von da an ein noch mehr mit Gott verbundenes Leben. Mit neun Jahren gelobte er in Florenz vor dem Altar der seligsten Jungfrau Maria immerwŠhrende JungfrŠulichkeit und Reinheit. Maria verehrte er ganz innig als seine eigentliche Mutter. Aloisius hatte sich eine wunderbare Waage zurechtgerichtet, mit der er alles wog. Es war sein Wahlspruch: ãWas nŸtzt mir das fŸr die Ewigkeit?Ò Auf dieser Waage wog er die FŸrstenkrone, die er einst als Erstgeborener tragen sollte und siehe, sie war zu leicht. Darum verzichtete er auf sie zu Gunsten seines jŸngeren Bruders. Er wog auf dieser Waage Reichtum und Ehre und siehe, sie wogen leicht wie Spreu. Am Hofe der Kšnigin Maria von …sterreich in Spanien, wo er als Edelknabe (Page) diente, lockten Spiel und Tanz. Aloisius wog sie auf seiner Waage und siehe, sie wogen noch leichter als Spreu; darum verwarf er alle lockenden Angebote irdischer Lust und Freude und schloss sich nach dreijŠhrigem Kampf mit seinem Vater zu Rom der Gesellschaft Jesu (dem Jesuitenorden) an.

Schon im Noviziat galt er als ein Meister in allen Tugenden. Er fŸhrte ein hartes Bu§leben. Er war gro§ in der Selbstbeherrschung und war Ÿberaus genau in der Beobachtung selbst der kleinsten Vorschriften des Ordenslebens. Die Gottesliebe glŸhte so stark in ihm, dass sie allmŠhlich auch seinen Leib verzehrte. Mit staunenswerter Liebe umfasste er auch seine Mitmenschen. In den SpitŠlern Roms bot er wŠhrend einer ansteckenden Seuche, die die ewige Stadt heimgesucht hatte, seine Dienste den Kranken an. Dabei wurde er angesteckt; er wurde ein Opfer dienender NŠchstenliebe und starb am 21. Juni 1591 im 24. Lebensjahr, ohne das Ziel des Priesterberufes erreicht zu haben, nach welchem er sich mit ganzem Herzen gesehnt hatte.

Die gro§e heilige Mystikerin Maria Magdalena von Pazzi in Florenz sah in einer VerzŸckung, wie der hl. Aloisius im Himmel eine solche Herrlichkeit genie§t, die sie kaum fŸr mšglich gehalten hŠtte; und sie erklŠrte, Aloisius sei ein ganz hervorragender Heiliger und ein MŠrtyrer der NŠchstenliebe. Papst Benedikt XIII. nahm den engelgleichen, in unverletzte Reinheit und in selbstloser Gottes- und NŠchstenliebe strahlenden Jungmann in das Verzeichnis der Heiligen auf und stellte ihn als Patron der Jugend, vor allem der studierenden Jugend auf.